Project BackSTAGELife | Als Zuschauer:innen genießen wir Kultur aus der sicheren Position des Konsums. Wir lassen uns in eine fantasievolle Bühnenwelt entführen. Doch wer sind die Künstler:innen hinter der Kulisse? Was geschieht in den vielen Stunden vor und nach der Bühnenzeit?
Obwohl der Übergang zwischen Bühnenpersona/Charakter und Privatmensch oft fließend ist, sind sie doch lange nicht identisch, teilweise sogar konträr (das berühmte Beispiel des traurigen Clowns).
Mit meinem journalistischen Projekt möchte ich einen Blick hinter den metaphorischen und reellen Vorhang werfen, Mythen und Klischees beseitigen oder vielleicht auch bestätigen. Was macht der Musiker nach dem Konzert? Wie gestalten der Schauspieler, der Tänzer, die Artistin oder die Ballerina ihre spielfreie Zeit und den Alltag? Auch wenn sie wie zuletzt eine Zwangspause durch Corona auferlegt bekommen?
Die Umsetzung ist als Gegenüberstellung mit Text (Interview- und Reportage-Stil) und Bild geplant: die Person auf der Bühne vs. die Person im Privatleben. Denkbar sind auch Stimmen von Intendant:innen, Direktor:innen etc., um noch tiefere Einblicke in die kulturelle Landschaft zu geben. Dabei möchte ich Kontraste aufzeigen (Glamour vs. Alltag, Außenwahrnehmung vs. Realität), aber auch von besonderen Momenten des künstlerischen Lebens erzählen. Begleitet durch fotografische Porträts (Bühnenpersönlichkeit und Privatperson) soll so ein Magazin/Buch entstehen (Umfang ca. 50-100 Seiten mit 25-50 Künstlern), das in Print sowie in Auszügen auf dieser Projekt-Webseite veröffentlicht werden soll.
Mit meinem Projekt BackSTAGELife möchte ich die Romantisierung des künstlerischen Lebens hinterfragen, aber auch die Kulturschaffenden würdigen. Denn sie geben uns auf der Bühne immer ein Stück von sich selbst, ohne dass wir je das komplette Ganze sehen – oder sehen wollen. Es geht also im Kern auch um die Frage: Wie viel Illusion braucht Kultur?